Freunde von alten Dampflokomotiven und Nostalgiezügen kommen im Bregenzerwald ganz auf ihre Kosten. Das Wälderbähnle (eigentlich Bregenzerwaldbahn) ist eine sorgsam gepflegte historische Eisenbahnstrecke mit Ausflugszügen zwischen dem Bahnhof Schwarzenberg und Bezau. Die Strecke führt über die wunderschöne Landschaft der Alpen und erlaubt großzügige Ausblicke auf Gipfel und Weiden.
Im Einsatz sind historische Diesel und Dampflokomotiven mit einer Spurbreite von 760 Millimetern, der so genannten Bosnischen Spurweite. Zwischen 1902 und 1983 verband die Bahn ganz regulär Bezau im Bregenzerwald mit Bregenz am Bodensee, sie war also eine wichtige Verbindung der Region mit den urbanen Stätten im Westen. Von den ehemals 35,33 Kilometern Streckenlänge bestehen heute nur mehr 5,01 Kilometer als Museumsbahn. Die restliche Strecke wurde stillgelegt und abgetragen.
Lange Zeit standen für den Warentransport nur Saumpfade für den Fuhrwerksverkehr zur Verfügung. Ein wichtiger Verkehrsweg war auch die Bregenzer Ach, über den vor allem Förster ihre Waren beförderten. Früh wurde der Vorteil der Eisenbahn erkannt und man plante im 19. Jahrhundert zunächst eine pferdegetriebene Eisenbahn, die sich jedoch nicht materialisierte. Die Konzession für den Bau einer dampfbetriebenen Eisenbahnstrecke wurde dann schließlich 1899 erteilt. Mit dem Bau wurde 1900 begonnen, die Eröffnung folgte 1902.
Über viele Jahrzehnte war die Wälderbahn ein wichtiges Transportmittel für die Menschen in Vorarlberg. 1980 wurde sie schließlich aufgrund einer Hangrutschung eingestellt, eine Restaurierung wäre zu teuer und unsicher gewesen. 1985 wurde entschieden zumindest einen Teil der Strecke zu retten und die Museumsbahn wurde gegründet. Teile der abgetragenen Strecken sind heute Rad- und Wanderwege.
Bekannt ist das Wälderbähnle als Kulturgut auch durch ein volkstümliches Lied. „Fahr ‚ma no‘ a klele“ – fahren wir noch ein wenig – ist ein Kinderlied und erzählt eine Fahrt auf der Wälderbähnle nach. Gerne wird es noch von Klein und Groß geträllert, nicht selten bei einer Fahrt auf der Nostalgiebahn selbst